Die Getriebe-Story


04.10.2001
Nachdem ich schon beim Kauf meines 250D vor sieben Jahren mit dem mechanischen Fünfganggetriebe nicht zufrieden war hat es nun ganz das zeitliche gesegnet. Ich habe mehrfach die Ölsorte gewechselt und keinen Erfolg gehabt. Es ließ sich nicht schön schalten. Die damaligen Getriebe hatten ja den Ruf, daß sie "hakelig" zu bedienen sind. Aber waren sie wirklich so schlecht?

Das endgültige "Aus" kam nachdem ich eine Undichtigkeit des Radialwellendichtrings am Getriebeeingang zu spät bemerkte und ich wohl einige sehr viele Km mit ziemlich wenig Öl unterwegs war. Beim Ölauffüllen und der Erneuerung des Dichtringes fiel mir schon golden glänzendes Öl ins Auge - alles war voller feinster Messingspäne. Ich habe das Öl wiederum gewechselt, aber das Bedienen des Getriebes ging immer schlechter, sodaß ich mich auf die Suche nach einem Tauschteil machte. Beim Mercedes-Altteilecenter wurde ich einmal fündig, aber noch bevor ich das Geld zusammenhatte, hatte mir jemand mit mehr Spontanität das Teil vor der Nase weggekauft. Die weitere Suche führte mich über eBay und Bastelforen zu diversen Teilefritzen, die zwar keine Garantie auf die jeweils erst "garantiert nur 70tkm" alten Getriebe geben wollten, aber trotzdem 1800,-DM aufriefen.
Ich habe es auch bei einem Getriebeinstandsetzer probiert, aber der meinte, daß er bei verschlissenen Schaltgetrieben keinen Festpreis wie bei Getriebeautomaten macht, denn eine Überholung käme genausoteuer, als wenn ich einfach beim Benz ein Original-Austauschteil kaufen würde. 2000,-DM müsste ich sicher mindestes rechnen. Damit ist die Idee des "machen lassen" dahin.
Zu guter Letzt machte das Getriebe auch im Schiebebetrieb durch lautes Heulen auf sich aufmerksam, beim Schalten rieb und krachte es. Nun wurde es eng. Die Getriebe für einen 1986er 250D sind sehr dünn gesät, aber über eine Internet-Börse meldete sich ein sehr netter Herr, der ein passendes Getriebe mit Papieren und angeblichen 100tkm abzugeben hatte. Da er sich leider übers Ohr hauen ließ, es für ihn ein Fehlkauf war (er hat einen 1989er nach dem Modellwechsel) und bei seinem 250D nicht passte hatte er es seit März unbenutzt in der Garage herumliegen und niemals eingebaut. Er hatte eine stolze, aber akzeptable Preisvorstellung und wollte es gerne an mich abgeben, weil er es haßt, Mercedes-Teile in die Zeitung zu setzen. Zitat: "Da rufen doch nur Alis an und handeln unverschämt!" Das kenne ich von eigenen Autoverkäufen nur zu gut. Dann erlitt mein Computer dank Microsoft-Windows ME einen Totalabsturz und die Email-Adresse des Getriebeanbieters war weg. Namensvettern hatte der Herr mehrere Dutzend, aber er selbst hatte keinen Eintrag. Nach vier Wochen konnte ich mein Adressbuch rekonstruieren und konnte erneut Kontakt aufnehmen. Das Getriebe war glücklicherweise noch da.
06.10.2001
Der Tag des Getriebekaufs war gekommen und ich baute tagsüber mein altes Getriebe aus. Es sah übel aus: Total mit Öl eingesudelt und die Wellen hatten riesiges Spiel. Das Foto spricht wahrscheinlich für sich. Dann holte ich das Getriebe ab, der ganze Deal hat keine fünf Minuten gedauert. Das Getriebe machte einen ehrlichen Eindruck, das erste Schalten und drehen ist unauffällig, für den Transport ist das Öl abgelassen worden.

Das Teil hat eine gesunde Patina, sieht ehrlich aus und nicht wie für den Verkauf zurechtgeschustert, es trägt ein echtes MB-Tauschteilsiegel, die Kopie der Mercedes Kaufquittung ist auch dabei und es soll nun funktionieren. Wir werden sehen...

Mein Vater dreht mir nachts auf der Drehbank noch einen Zentrierdorn für die Kupplung. Ich habe gleich noch das Pilotlager für den Antriebsdorn in der Kurbelwelle gewechselt. Die Kupplungsscheibe sieht so aus, als ob sie noch einige km halten würde und so baue ich sie einfach wieder ein.
07.10.2001
Ich habe das "neue" Getriebe heute eingebaut und es ist eine schöne neue Welt: Es läßt sich leicht bedienen und funktioniert ohne Knack-und Reibegeräusche. Zum Glück war noch ATF da, denn das alte Öl war erstens unbrauchbar und zweites bereits entsorgt.
Der Anblick und das Begutachten des alten Getriebes macht bei Licht betrachtet wenig Spaß, es hat riesiges Spiel an beiden Wellen und massig messingfarbene Späne im Öl. Ich mache es mal auf und schaue, ob sich eine Reparatur lohnt. In Jörgs LAK wird das Getreibe mit einem Heizlüfter auf Temperatur gebracht und das Öl abgelassen. Mit offener Ablassschraube kann es nun bis zum nächten Wochenende "ausbluten".
13.10.2001
Ich öffne das Getriebe und zerlege es. Ich habe zwar eine Reparaturanleitung bei eBay ersteigert, aber ich verstehe nur Bahnhof, weil die Teilebezeichnungen in der Anleitung zwar sicher korrekt sind, aber ich nichts zuordnen kann. Ich schraube also den hinteren und den vorderen Lagerdeckel ab und fange an die Wellen auzubauen. Die Reparaturanleitung beschreibt den Ausbau der Wellen auf zwei Seiten. Als erstes will die hintere Flanschmutter nicht ab. Nach diversen kläglichen Versuchen mit Schlagschrauber und Hebeln zuckt mir immer wieder die Hand nach der Flex...,letzendlich habe ich mit einem Schraubstock, einem Bolzen, einem Schraubeschlüssel und einem langen Zollrohr den Erfolg: Mit einem lauten "Knack" löst sich die Mutter und lässt sich dann sogleich mit der Hand weiterdrehen.

Das weitere Zerlegen gestaltet sich interessant: Zahlreiche Bröckchen und Späne unterschiedlichster Materialien fallen mir entgegen! Die Hauptlager sind durch den Ölmangel alle defekt und haben teilweise übel gefressen, die Laufflächen und Kegel der Lager sind rau und blau mit riesigen Defekten, zudem haben sie übel viel Spiel. Die abgebildten Bröckchen sind die Reste des Axiallagers der geteilten Hauptwelle. Aufgrund des Ölmangels haben sich die Kegelrollen wohl auf der Lagerfläche Punktverschweißt, aber sind gleich wieder abgerissen. Anders wiederum die Synchronringe: Sie sind locker im Sollmaß und werden auch wieder eingebaut werden. Das Nadellager, welches die geteilte Hauptwelle verbindet ist taubenblau, der Kunststofflagerkäfig ist verschmolzen und der Wellenstumpf ist auch leicht blau angelaufen. Ich glaube das ganze Getriebe hat zeitweise innen geleuchtet, von den ausgeglühten Lagern.

Der Jörg hält mir zwei tolle Lagerkataloge unter die Nase, aus denen er auch schnell drei der verbauten Lager ausfindig macht. Die Firma INA hat ein passendes Nadellager für die geteilte Hauptwelle, die Firma FAG bietet im Katalog zwei der vier Hauptlager für Haupt-und Vorgelegewelle an. Die anderen beiden der Firma "Timken" sind nicht katalogisiert. Da der Jörg unter anderem auch bei der Firma FAG bereits mit Namen begrüsst wird, sollte das Beschaffen der Lager kein Problem sein, sofern es keine Exklusivteile für MB sind.



Das Abziehen der Lager von den Wellen ist wiedermal ein kleiner Gewaltakt. Keiner unserer Abzieher will so recht passen, und so müssen die Lager eben in Teilen herunter: Das erste wird mit der Flex aufgetrennt, und die anderen beiden bekommen eine dicke Kerbe mit der Flex, sodaß ein Abzieher Halt findet. Dieses Zerlegen ist nichts für den Hobbykeller mit Uhrmacherwerkzeug.....

Das zerlegte Getriebe liegt nun in allen Einzelteilen vor mir. So viele Zahnräder....
Dank der Teilelisten, die mir der freundliche Herr Schnecker von Neils & Kraft in Giessen ausgedruckt hat kann ich mir einem Überblick verschaffen, was wo hingehört. Nachdem ich mich eine Zeit mit den Zahnrädern beschäftigt habe komme ich zu der Überzeugung, daß ich es irgendwie mit dem Jörg und der vorhandenen Literatur wieder zusammenbekommen werde.



18.10.2001
Der Jörg hat Preise für die Lager der Firma Timken und INA erkundet und es ist leider so, daß die Lager bei Mercedes billiger sind, als vom Hersteller. Ich werde das ganze Zeugs einfach bei MB bestellen, weils billiger ist und weil Timken leider nur im entfernten in Erfurt eine grosse Geschäftsstelle hat.
25.10.2001
Die Lauffläche eines Rollenlagers.


Ich habe erneut Kontakt mit Robert, denn er hat sein Getriebe wieder funktionierend zusammengebaut (leider ist es ein Auslaufmodell). Meins liegt immernoch in Teilen auf der Werkbank, denn ich habe ernsthafte Bedenken, daß das alles so passen soll, denn die Trennungsstelle der geteilten Hauptwelle ist nicht so ganz leicht zu durchschauen. Da sind einige eingelaufene Abstandsscheiben, ein Lager und eine ziemlich starke Feder drin. Das Problem ist, daß wenn ich alles, was in diese Teilungsstelle hineingehört auch hineinlege, dann fühlt es sich so an, als ob die beiden Räder der beiden Wellenteile aneinanderliegen und garnicht frei drehen können. Ich wundere mich und schicke eine kleine Zeichnung an Robert, der mir sogleich antwortet, ob denn bei mir nicht noch so ein kleines Lager dringewesen sei. Ich verneine und beginne vermeintlich zu begreifen: Es kann sein, daß eines der beiden Lager in der Trennungsstelle total pulverisiert worden ist, denn im Raum, in dem die Feder liegt habe ich ein kleines Sammelsurium am Teilen gefunden.
31.10.2001
Ich bin mal wieder beim freundlichen Mercedes Teilehändler und bin erstaunt, daß er sich nicht hinter seinem Schreibtisch duckt, wenn ich zur Tür hineinkomme. Ich bestelle einen Dichtsatz, sämtliche Federn für die Synchronringe, eine Entlüftungskappe und die hintere Mutter am Getriebeausgangsflansch. Zudem kommen alle Hauptlager dazu und alle Nadellager, die für die einzelnen Gangräder sind. Das hintere Lager der Vorgelegewelle ist nicht so einfach zu bestellen, denn die Nummer ist abhängig von den Maßen des Gangrades für den fünften Gang. Ich kann dieses Maß nicht ermitteln und beauftrage den Jörg, bei seinen Darmstädter Freunden aus dem Kugellagerladen das passende Teil zu holen, schließlich stand auf dem alten eine FAG-Nummer drauf, die es sogar im Katalog gibt. Na bitte! Die Nadellager für die Gangräder hätte es auch bei INA gegeben, aber beim MB-Händler kostet das Stück etwa 5,-DM, bei INA 15,-DM! Ich wundere mich erneut. Naja, billig ist die Sache auch nicht. ich habe bei MB nun etwa für 350,-DM Ersatzteile bestellt. Langsam verstehe ich auch, warum der Getriebeinstandsetzer da nicht so gerne dran wollte....

Die Reste des Radial- und Axiallagers der geteilten Hauptwelle, Das liinke Bild zeigt den vor Hitze verschmorten Lagerkäfig , das rechte ist mit der Digitalkamera vom Dia abfotografiert (mangels Diascanner) und zeigt neben dem Meßschieber die Teile, die ich als Überreste des Tellerlagers identifiziere und ganz links daneben liegen die Neuteile.


Nun geht es aber noch um die Innereien der Teilungsstelle der Hauptwelle. Das Lager, welches Robert vermutet, was bei mir fehlt gibt es laut MB in meinem Getriebe nicht. Die Teilungsstelle wurde bei Getriebenummer zweihunderttausendirgendwas geändert und dieses Lager nicht mehr verbaut. Da mein Getriebe etwa das vierhundertfünfzigtausendste ist, sei eine Verwechslung eigentlich ausgeschlossen. Auch sämtliche anderen Teile, die auf dem Bild im Computer zu sehen sind gibt es bei meinem Getriebe nicht. Es erscheint der freundliche Hinweis: "Für dieses Getriebe nicht gültig!". Ich muß es wohl so hinnehmen und sehen, was daraus wird.
02.11.2001
Heute war ich beim Benz und habe einen ganzen Schuhkarton voller Lager, Dichtungen und Teilchen abgeholt. Ich habe ganze 350,-DM dagelassen.
Die Teile sind auf den ersten Blick die Richtigen! Auf die Ersatzteilmänner bei Neils & Kraft ist eben Verlaß!
Das Tellerlager, welches angeblich nicht gültig war gibt es doch, denn die Herren haben sich nochmal dahintergeklemmt und das richtige Teil doch gefunden. Schlauerweise haben sie es gleich mitbestellt. Es ist nach dem Dichtsatz die zweitteuerste Position. Stolze 60,-DM kostet das fünfmarkstückgroße Teil. Was hilft´s wenn man es braucht....
03.11.2001
Pöltreffen in Sinn. Ich lerne interessante Typen rund um das Pflanzenölverdieseln kennen und besichtige einen Lagerbestand eines in Konkurs gegangenen Bosch-Dienstes. *staun*
Robert ist auch da und präsentiert mir seine defekten Getriebeteile, ich führe meine Neuware vor. Roberts Teile waren schlechter als auf seinen Bildern zu erkennen war.
04.11.2001
Normalerweise ist die Lauffläche des Rollenlagers hochglänzend.



Beim Durchsehen der Getriebeteile stellt sich heraus, daß ein Lager für 4,50DM nicht recht passte. Macht nix.
05.11.2001
Ich bestelle das richtige Lager.
07.11.2001
Ich bekomme wie immer Post, daß das richtige Lager ist beim Benz zur Abholung bereitliegt. Nun kann es fast mit der Neumontage losgehen
14.11.2001
Wiedereinmal bin ich Kunde und somit König bei Neils & Kraft in Gießen. Ich habe immernoch Zweifel, ob das Lagerspiel denn korrekt wieder einzustellen ist. In der Trennungsstelle der geteilten Hauptwelle liegen auch noch Abstandsscheiben und eine dicke Scheibe, auf der das zerfressene Lager lief. Diese Teile brauche ich auch neu, weil sich bei neuerlicher Begutachtung eines Lagerkataloges herausstellte, daß die dicke Scheibe offensichtlich eine gehärtete Oberfläche hat und doch nicht einfach so zu wenden ist, wie ich das vorhatte. Also muß neuer Ersatz her. Im MB-Teilecomputer findet Herr Schnecker nur "Abstandsscheiben" zu 0,1 und 0,3 und 0,5mm und "Dichtringe" zu 4,3 und 4,4 ... 4,8mm. Ich entschließe mich, die Spezialscheibe in "Dichtring" umzubenennen und bestelle eine in 4,3mm. Meine hat zwar nur noch 4,0 aber in Anbetracht dessen, daß das Lager dort erstans mal 350.oookm lief und dann noch zu guter Letzt gefressen hatte und da durchgemangelt wurde halte ich das für angemessen. Weniger Angemessen ist diesmal der Preis für den dicken "Dichtring": 12,-DM! Naja, was soll ich machen?
16.11.2001
Ich gehe zum Benz und hole meine bestellten "Bröckchen". Herr Schnecker läuft schon nickend los, als ich das Haus betrete. Leider sind die Abstandsscheiben nicht mitgekommen :-(((
Die angebliche "Dichtung" zu 12,-DM ist dann laut Tütenaufkleber doch eine "Anlaufscheibe für Lager, axial". Na bitte, es war doch richtig.
Email von Robert: Er hat beim Aufräumen seiner Werkstatt ein Nadellager gefunden, welches vermutlich in die Teilungsstelle der Hauptwelle gehört..... es ist ein Drama mit unseren Getrieben.
21.11.2001
... ob das dieses Jahr noch etwas wird mit dem Teil? Ich habe gerade vom Benz erfahren, daß die beiden bestellten Abstandsscheiben nicht mehr verfügbar seien. Herr Schnecker war auch sehr erstaunt, aber die Bestellung an das Zentrallager kam mit eben diesem Vermerk zurück. Nun muß der Jörg bei seinen Freunden von FAG eben eine Laufscheibe in 1mm stärke mitbringen, dann kommt eben die eine Laufscheibe zu 12,-DM auf die Feder der Teilungsstelle und die Laufscheibe zu 1mm an die Hauptwelle, damit das Axiallager auf der Laufscheibe und nicht auf der Welle läuft.
16.12.2001
Nun sind alle Teile da, und es kann mit der Remontage begonnen werden. Ich baue nach der Reihe alle Rädchen und Scheiben auf die Wellen und presse die neuen Lager auf. Nach einer kleinen Fehlmontage der Schaltklaue für den 1./2. Gang wird das mit dem Einbauen des Rückwärtsganges doch noch etwas und ich schließe mit neuen Dichtungen alle Deckel.
Das Ausmessen der Welle muß entfallen, weil ich nur die Masse für das Vierganggetriebe habe. Es muß auch so gehen. Ich glaube, daß die Fertigungstoleranzen so gering sind, daß ich die ursprünglichen Abstandsscheiben wieder einbaue, und die Wellen hinterher auch ein brauchbares Axialspiel haben. Zu eng darf es nicht sein, sonst gibt es wieder Späne!
Jetzt brauche ich nur noch ATF, dann kann ich es einbauen und Probefahren. Es sind auf der Werkbank keine Teile übrig also scheint alles in Ordnung.
Nach Ersatzteilkosten von ziemlich genau 450,-DM habe ich das einbaufertige Getriebe in der Werkstatt liegen. Ganz gut, wenn man bedenkt, daß eine Überholung beim Getriebedienst mit ungefähr 2000,-DM zu bezahlen gewesen wäre.
Warten wir die Probefahrt ab....
30.12.2001
Ich bummele bei Devo und bringe noch zwei Liter ATF mit. Es ist ein "Typ D"-ATF und hat eine MB-Freigabe. Ich überlege, weil doch eigentlich Typ "Suffix A" hineinsoll. Im Internet gibt die Valvoline-Homepage für dieses Öl eine Erlaubnis für manuelle Fünfganggetriebe, und so kippe ich 1,6 liter in das Getriebe hinein. Zum Glück weiß ich nicht mehr, wo ich in unserem Wust die Dichtringe für die Einfüllschraube hingelegt habe... Ich finde noch passende Kupferringe. Ich habe es also geschafft das überholte Getriebe noch im "alten" Jahr einzubauen. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt ist das Schrauben wahlich kein Vergnügen. Die Finger sind ungelenkig und gefühllos, dennoch bin ich mit dem Wechseln des Getriebes in knapp vier Stunden fertig.
Die anschließende Probefahrt läßt Gutes hoffen. Die Gänge gehen schwerer als gewohnt, aber ich denke daß sich das Teil erst noch ein wenig einlaufen muß, schließlich habe ich alle Lager im Getriebe erneuert. Ich starte nun die Probezeit, und wenn alles auch nach einigen Wochen noch gut funktioniert, dann habe ich ein ehrlich gutes Original Tauschteil (siehe Bilder unten) zu verkaufen. Robert meinte, ich sollte das Tauschteil behalten und mein überholtes verkaufen, aber ich denke ich habe die ganze Arbeit nicht gemacht um das Teil dann zu verkaufen, ausserdem ist es dann eben noch Original so, wie es in der Datenkarte steht. Das gekaufte Tauschgetriebe war ein absolut seriöser und ehrlicher Handel, den ich nicht bereut habe, es hat super funktioniert und so verkaufe ich es wieder, wenn alles glatt gegangen ist.
13.01.2001
Ich habe nun knapp über 1000km mit dem überholten Getriebe hinter mich gebracht und es macht immernoch einen guten Eindruck. Einzig das leise Reiben, beim ausgekuppelten Heranrollen an eine Kreuzung bereitet mir Kopfzerbrechen. Es funktioniert ansonsten gut und verliert kein Öl. Unter der Werkbank habe ich keine Teile mehr gefunden, die eigentlich in das Getriebe gehören. Ich gehe davon aus, daß ich keine Teile vergessen habe. Am Wochenende geht es nach Erfurt zu Attilas Geburtstag mit einem kleinen Abstecher zu Ulis Kaktusfarm. Mal sehen, wie es sich dann bewährt.


Das Tauschteil ist leider schon verkauft:









Kerzendorfs Spielpark