Neue Wege für den Kraftstoff


Langfristig soll mein Ural mit Sonnenkraft fahren, d.h. mit ökologischen Kraftstoffen betankt werden. Biodiesel (RME) und Pflanzenöl mit Zweitank-Betrieb sind die Pläne der Zukunft. Zunächst aber die notwendingen Vorbereitungen. RME wird nicht von allen Elastomeren klaglos vertragen und somit wird nicht lange Überlegt: Ich reisse alles ´raus, verlege alles neu und kann jetzt schon die nötigen Änderungen für den Betrieb mit Pflanzenöl vornehmen. Zur Erweiterung des Fahrbereichs habe ich einen grossen 300 liter Tank gesichert, der bestehende 210 liter Tank soll auf der Beifahrerseite montiert werden. Nach eingehender Untersuchung der Literatur über den Ural 4320 und seinen KamAZ 740 Dieselmotor erkenne ich, daß die Pumpenelemente in der Einspritzpumpe mit O-Ringen gegen das Gehäuse abgedichtet sind. Bevor Biodiesel verfeuert werden kann muß theoretisch noch die Einspritzpumpe zerlegt und mit biodieselresistenten Ringen ausgestattet werden. Herzlichen Glückwunsch. Ich denke, ich werde es ohne Umbau der Pumpe wagen. Ich haber ja noch

Wartet auf Erneuerung und Wiedereinbau Ich habe bereits mehrere Meter neuen Schlauch und Leitungen verlegt und muß diese nur noch verpressen lassen. Dieser ganze Schlauch,- und Hydraulikkram kostet ein kleines Vermögen. Es ist aber immernoch billiger als die mühsam getankten und bezahlten 300 liter auf der Strasse zu verlieren. Ausserdem sieht es sehr gut aus und dem Tüv-Ingenieur soll es bei der Vollabnahme ja schließlich auch gefallen *grins*.


Noch ist Ruhe unter der Haube. Aber bald... Ohne Schläuche und Leitungen ist der Blick auf das Kraftwerk frei, man beachte die V8 Einspritzpumpe. Ich habe noch eine präzisionsjustierte Austauschpumpe auf Lager, die im Zuge der Fahrzeugoptimierung eingebaut werden soll.

Edelstahl total Die Magnetventile und der Wärmetauscher für die Pflanzenölbefeuerung liegen schon bereit...

...sehr übersichtlich Ich habe nun alle Rohre und Schläuche der Kraftstoffanlage durch speziell angefertigte Neuteile ersetzt, und habe dabei auch noch die Leckölleitungen der Einspritzdüsen dem normalen Motorrücklauf zugeführt. Das spart die dritte Leitung vom Motor zum Tank und eignet sich besser für einen eventuellen späteren Pflanzenölbetrieb. Nun ist alles fertig und nach einer Woche Standzeit springt der Motor beim ersten Anlasserzug prompt an. Na bitte, es ist dicht geworden. Da die Schläuche alle RME-Beständig sind tanke ich vor der Zulassung direkt voll. Der erste Eindruck ist der, daß der Motor das Zeug scheinbar gut verträgt. Er startet gut und hat eine ordentliche Leistung. Die Zeit wird zeigen ob die Einspritzpumpe das mitmacht.


gelb wie die Sonne

Hinweis:

Ich sehe, daß mein Ural mit RME bis jetzt gut fährt. Dies ist keine generelle Freigabe für RME im Ural 4320. Ich schreibe hier nur, daß es bei mir nach den ersten Eindrücken funktioniert. Wie andere Ural das vertragen kann ich nicht sagen, das Risiko der Kraftstoffwahl liegt einzig und allein beim Betreiber des Fahrzeuges! Wenn Ihr Ural 4320 an RME verreckt, dann ist das Ihre eigene Schuld. Der Hersteller UralAZ, (Miass, Russland) jedenfalls schreibt mineralischen Dieselkraftstoff für den Betrieb seines Modelles 4320 vor!

Mittlerweile bin ich den Ural eine Saison (1500km) mit RME gefahren und hatte keine Probleme. Die Einzige unangenehme Erfahrung war ein recht plötzlich einsetzender Leistungsabfall kurz vor Erfurt auf der A4. Ich habe mich auf Ulis Kaktusfarm gerettet. Grund waren die zugesetzten Kraftstofffilter. Uli kannte natürlich einen Technikhandel, die die passenden Ersatzfilter parat hatte. Ein "Mann & Hummel P833". Dieser wird leider nicht mehr hergestellt. Es gibt aus Tschechien ein Vergleichsfilter für Zetor-Traktoren der 6000er Reihe der heißt "Pj11". Ich werde da nochmal suchen müssen welcher Filter von westeuropäischen Herstellern da passen würde.

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