Oelwechsel in den Getrieben und Achsen
des Ural


Die Ausgangssituation:
Mein Ural wurde bevor er in meinen Besitz kam irgendwie gepflegt und es war beim Kauf auch die Rede von neuen Ölen hie und da, aber so sicher, ob das alles stimmt war ich natürlich nicht. Also sollte vor den grösseren Ausfahrten neues Öl in Achsen und Getriebe. Welches Öl sollte denn dann das richtige sein? Ich versuchte mich im Jungel der Ölindustrie schlau zu machen. Laut Handbuch gehört in den Ural "TCn 15K GOST 23652-79", aber das vergessen wir wieder ganz schnell, weil ich keinen kenne, der diese Bezeichnung kennt. Als "Ausweichprodukt" ist dann in einer Tabelle unter Anderem "Shell Spirax 90 EP" gelistet - damit kommt man schon eher klar. Also ´ran ans Telefon und Ölhändler anrufen.

Nach einer langen Entscheidungsfindung ob GL4 oder GL5 oder synthetisch oder klingonisch habe ich ein Öl herausgefunden, welches vollständig mineralischer Herkunft ist, GL4 erfüllt und angeblich in Puncto Druckfestigkeit und Korrosionsschutz nicht zu toppen ist. Das "SHELL SPIRAX GX 80 W". Es ist beschrieben als "Hochleistungs Leichtlauföl für synchronisierte Schaltgetriebe und höchstbelastete Achsantriebe. Speziell abgestimmte mineralbasische Grundöle und ein neues Additivkonzept sorgen für ausgezeichneten Verschleißschutz. Übertrifft im hohen Maße Mercedes Benz Blatt 235.5."
Na bitte, wenn MB damit herumgurkt, dann soll es für mein Igormobil gerade gut genug sein.

zwei solche Eimer mussten es sein

Zu den Füllmengen:

drei mal das ganze, bitteDie Treibachsen werden durch die obere Einfüllschraube so weit befüllt, bis der Ölstand an das Gewinde der Schrauböffnung im Achskörper heranreicht. ca 5 Liter pro Achsantrieb, das macht fast einen Eimer nur für die Achsen. Wenn man hier übrigens Schwund bemerkt, so soll man schleunigst die Luftzufuhrdichtungen der Reifenfüllanlage überprüfen. Ist hier eine Undichtigkeit, entweicht entweder Luft in den Achskörper, oder aber bei Nichtbenutzung läuft die Hohlachse voll Öl und bei gelegentlicher Benutzung der Füllanlage wird das Öl entweder in den Reifen oder aus der Ablassöffnung unter der Motorhaube gedrückt. Dann wird der Motor mit dem teuren Saft beregnet. Habe ich selbst schon gesehen. Riesensauerei!


hier soll es schön synchronisieren In Fahrtrichtung gesehen rechts seitlich ist die Einfüllöffnung (sogar mit Peilstab). Abgelassen wird über zwei Ablassschrauben. Zu erkennen ist oben am Getriebe der Kontakt für den Rückfahrschinwerfer, den ich bis heute nicht gefunden habe. In das Getriebe kommen immerhin 8,5 Liter.


hier soll getunt werden Das Verteilergetiebe mit angeflanschtem Abzweiggetriebe wird mit 3,5 Litern befüllt.


Herr Hahn von der Firma Oel Hahn in Darmstadt hat mir versichert, es würde für diesen speziellen Bereich sicherlich kein besseres Öl geben, allenfalls ähnliche Produkte. Kann man für 5,-EUR pro Liter auch verlangen. Ob sich die Leichtlaufeigenschaften tatsächlich im Tank bemerkbar machen darf bezweifelt werden. "Tuning" bedeutet "Feinabstimmung" und so wird das neue Öl als Baustein zum Gesamtwerk betrachtet. Nicht eine einzige Maßnahme verbessert ein ganzes System, sondern die Abstimmung einzelner Bestandteile.
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